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E-Book

Indische Sprüche

Philosophie des Ostens

VerlagJazzybee Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl1000 Seiten
ISBN9783849600112
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Weit über 7000 Sprüche, die der berühmte Indologe von Böthlinkg gesammelt hat. Ein unermeßlicher Schatz der Weisheiten des alten Indien.

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Leseprobe

Vorwort zur zweiten Auflage.


 

 

Ich hatte zuerst die Absicht einen 4ten Theil der Sprüche folgen zu lassen, der eine Anzahl neuer Sprüche und Verbesserungen zu den in den drei ersten Bänden veröffentlichten Sprüchen bringen sollte; aber bei näherer Erwägung ergab es sich, dass in solchem Falle die Benuzzung des Werkes sehr erschwert worden wäre, indem man, um einen Spruch überhaupt zu finden, möglicherweise in drei Bänden hätte nachschlagen müssen, und, wenn er gefunden war, man wieder nach etwaigen Verbesserungen in diesem und den folgenden Bänden zu suchen gehabt hätte. Dieser Umstand bewog mich, obgleich noch eine Anzahl von Exemplaren der ersten Auflage vorräthig war, bei der historisch-philologischen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften darauf anzutragen, dass eine neue Ausgabe veranstaltet würde. Ich hoffe, dass das für diese Sammlung sich interessirende Publicum der Akademie Dank wissen wird, dass dieselbe, mit Hintansetzung der materiellen Vortheile, auf jenen Vorschlag bereitwillig eingegangen ist.

 

Diese in zweiter Auflage erscheinende Sammlung indischer Sprüche verdient im vollen Sinne des Wortes eine vermehrte und verbesserte genannt zu werden. Neue und alte, von Neuem durchsuchte Quellen haben nicht nur neue Sprüche, sondern auch bessere Lesarten zu vielen schon früher aufgenommenen Sprüchen gebracht. Die Orthographie, insbesondere in Betreff der richtigen Unterscheidung von und , ist nach guten Handschriften vedischer Texte und nach den in Bombay erschienenen Drucken geregelt worden. Die Uebersetzung ist vielfach verbessert worden, wobei die Bemerkungen H. KERN'S, R. ROTH'S, C. SCHÜTZ'S, AD. FR. STENZLER'S und A. WEBER'S nach Gebühr berücksichtigt wurden.

 

Sollte dieser oder jener Spruch dem Inhalte nach als anstössig oder gar zu unbedeutend erscheinen, so möge man bedenken, dass nicht nur ästhetische, sondern auch sachliche und sprachliche Rücksichten bei der Aufnahme eines Spruches in diese Sammlung entscheidend waren. Am Nachsichtigsten in dieser Beziehung ist die Aufnahme bisher ungedruckter Sprüche zu beurtheilen.

 

Neue Sprüche führen nur eine Zahl, den alten Sprüchen sind die früheren Nummern in Klammern beigefügt.

 

 

 

1. Bei denen, die vom Missgeschick verfolgt werden, kann auch das Geringste den Untergang Anderer bewirken, wie ja auch ein Härchen aus dem Schwanze eines Tigers zum Verlust des Lebens führt.

 

2. Was soll der Blumenkranz am Halse, da ich doch keinen Hals habe? Was soll der Wohlgeruch des Räucherwerks, da ich doch keine Nase habe? Was soll Gesang und Tanz dem Ohre, da ich doch keine Ohren habe? Was soll die tiefe Verbeugung zu Füssen, da ich doch keine Füsse habe? (Verspottung des Götzendienstes.)

 

3. (1.) Hartherzigkeit, grundloses Streiten, Verlangen nach fremdem Gute und fremdem Weibe, Unduldsamkeit gegen seine Hausgenossen und Verwandte: dieses ist ja den Bösen schon von Natur eigen.

 

4. Wenn die Geschöpfe der Thätigkeit entsagten, würden sie schlechterdings nicht leben können; darum soll man sich ihr hingeben und sie nimmer unterdrücken.

 

5. (3360.) Wer träge, gefrässig, den Leuten verhasst, ein Betrüger und boshaft ist, weder Ort noch Zeit kennt (d.i. auf dieselben keine Rücksicht nimmt) und widerliche Kleider trägt, den soll man nicht im Hause beherbergen.

 

6. (3361.) Ohne Grund Männer zu erhöhen und zu erniedrigen, ihnen Gutes und Böses, so wie Grösse zu verleihen, zeugt von geringem Verstande.

 

7. Wenn Jemand hier auf Erden unerwartet in den Besitz von Etwas gelangt, so meint man, ein glücklicher Zufall habe es gemacht, da keine Bemühung von irgend einer Seite dabei stattgefunden hat.

 

8. (3362.) Ohne allen Grund zu zürnen und ohne alle Veranlassung gnädig zu sein, ist der Bösen Art und Weise, das Abbild einer unstäten Wolke.

 

9. (2.) Da diese Schlankgliederige zu wiederholten Malen ohne alle Veranlassung auflachte, so wird gewiss der Gott, welcher Blumen als Pfeile gebraucht, in ihr das Regiment unumschränkt führen.

 

10. (3.) Wer ohne alle Veranlassung in seinem Zorne beständig viel spricht, vor dem schrecken die Menschen zurück wie vor Feuer, das Funken sprüht.

 

11. (3363.) Ein Fürst und ein Kranker sind aufzugeben, wenn jener gegen einen ihm ergebenen Diener, den er von der Geburt an gehegt, dieser gegen eine Speise, die er von Geburt an gern genossen, einen Widerwillen zeigt, so wie wenn jener an den Insignien, dieser an Brühe keinen Gefallen mehr findet.

 

12. Einem Herrn, der ohne alle Veranlassung in Zorn geräth, und einem Weibe, das an einem Andern hängt, vermag sogar Brahman nicht das Herz zu beruhigen.

 

13. (5.) Ein wunderbares Heilmittel gegen die unerwartet fallenden, frischen und die empfindlichsten Stellen treffenden Schläge tiefen Kummers ist – gar nicht an sie zu denken.

 

14. (3364.) Nie und nimmer sieht man hier auf Erden irgend eine That ausgehen von Jemand, der nicht einen Trieb dazu in sich fühlte: was man auch thun mag, ist stets des Triebes Treiben.

 

15. (3365.) Wer mit einem Weibe, das ihn nicht liebt, der Liebe pflegt, dessen Leib nimmt Schaden; wer dagegen mit einem Weibe, das nach ihm Verlangen trägt, der Liebe pflegt, der empfindet herrliche Lust.

 

16. (3366.) Wer diejenigen liebt, die ihn nicht lieben, diejenigen meidet, die ihn lieben, und einen Stärkeren anfeindet, den nennt man einen Thoren.

 

17. (3367.) Wer da fürchtet Etwas zu thun, was er nicht thun sollte, Etwas zu unterlassen, was er thun sollte, und zur Unzeit eine Berathschlagung zu verrathen, der trinke nicht, was ihn berauschen könnte.

 

18. Ob eine Unthat wahr oder unwahr sei, macht Nichts zur Sache; wenn die Welt es glaubt, nimmt das Gerede der Leute (dem davon Betroffenen) die Grösse: ist der Sonnengott auch glücklich über die Wage (das Zeichen im Thierkreise und zugleich das mit der Wage angestellte Gottesurtheil) hinweggekommen und hat er auch vor Aller Augen die gesammte Finsterniss vernichtet, so ist doch sein Glanz von dem Augenblicke an, dass er zur Jungfrau ging, nicht mehr derselbe.

 

19. Ganz niedrige Menschen, die oft Ungebührliches vollbrachten, sieht man ja mit Reichthümern gesegnet, Andere dagegen, die ihren Pflichten leben, von Armuth heimgesucht.

 

20. (3368.) Wessen Leib möchte wohl bestehen, wenn man ihm Gutes erwiese, trotzdem dass er zuvor Ungebührliches vollbrachte und Sünde einsammelte?

 

21. Unzeitiges Thun, unpassende Gesellschaft und Verkehr mit schlechten Freunden soll man stets meiden: sieh, ein Vogel, der unter Wasserrosen eingeschlafen war, ward von einem Pfeile, der vom Bogen abgeschossen wurde, durchbohrt.

 

22. (6.) Wer aber zur Unzeit sein Heer rüstet, der wird von dem, der zur rechten Zeit kämpft, niedergemacht, wie die um Mitternacht des Augenlichts beraubte Krähe von der Eule.

 

23. (3369.) Wenn eine Burg sich nicht lange zu halten vermag, gar zu klein ist, einen dummen oder lasterhaften Befehlshaber hat, nicht gehörig bewacht ist und von feigen Kriegern vertheidigt wird, so nennt man dieses die Mängel einer Burg.

 

24. (3370.) Ein zur Unzeit begonnenes Werk bringt dem Thäter keinen Nutzen; dasselbe Werk, zu rechter Zeit begonnen, bringt grossen Nutzen.

 

25. (3371.) Bist du arm, so wirst du dich tummeln und dein Mahl mit Wohlbehagen verzehren; der Arme schläft und erhebt sich mit Wohlbehagen.

 

26. (3372.) Dem Armen, in seinen Leidenschaften Gezügelten, Beruhigten, Gleichmüthigen und stets Zufriedenen ist die ganze Welt voller Freuden.

 

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