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E-Book

Management des Liquiditätsrisikos in Banken: Analyse und Beurteilung der Methoden zur Liquiditätsrisikomessung unter Berücksichtigung bankaufsichtlicher Richtlinien

AutorChristoph Dürrnagel
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl132 Seiten
ISBN9783842811867
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
In den letzten Jahrzehnten gerieten immer wieder einzelne Finanzinstitute und zuletzt sogar das gesamte Finanzsystem in außergewöhnliche Liquiditätsengpässe. Meist hätten diese durch interne Kontrollen und ein professionelles Liquiditätsrisikomesssystem verhindert werden können. Bedingt durch die jüngsten Ereignisse der Finanzmarktkrise wurde ein reges Interesse der Öffentlichkeit und vor allem der Aufsichtsbehörden hervorgerufen. Dadurch wurde die Notwendigkeit verschärfter regulatorischer Anforderungen an das Management von Liquiditätsrisiken verstärkt und die Entwicklung fortschrittlicher Risikomessverfahren unumgänglich. Die vorliegende Studie soll dem Leser ein Verständnis für das Management des Liquiditätsrisikos vermitteln. Es werden die Begrifflichkeiten Risiko, Liquidität und Liquiditätsrisiko erläutert. Ausgehend von den verschiedenen aufsichtsrechtlichen Regelungen wird zunächst das Kreditwesengesetzes (KWG) und die damit verbundene Liquiditätsverordnung (LiqV) vertieft. Es folgt die Betrachtung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk), die sich aus den international geltenden 'Sound Practices for Managing Liquidity in Banking Organisations' in deutsches Recht ableiten. Mit dem Entwurf der Neufassung der MaRisk reagierte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf die Finanzmarktkrise. Der Hauptteil der Studie beschäftigt sich mit der Messung des Liquiditätsrisikos. Angefangen mit statischen Messverfahren, wie dem Standardverfahren der Liquiditätsverordnung zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit. Darüber hinaus werden die traditionellen Liquiditätsmessverfahren vorgestellt, wie der goldenen Bankregel, der Bodensatz-, der Shiftability- und der Maximalbelastungstheorie. Diese Verfahren bilden den Grundstein auf dem das moderne Liquiditätsrisikomanagement fußt. Von fundamentaler Bedeutung für das langfristige Liquiditätsrisikomanagement sind die Liquiditätsablaufbilanzen (LAB), deren Ziel es ist, Liquiditätslücken zu erkennen, um für diese Liquiditätsreserven bereit zu halten. Im Gegensatz zum Standardverfahren können LAB, gerade im Bezug auf die Wahl der Laufzeitbandintervalle, individuell an die Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst werden. Als kurzfristige Verfahren der Liquiditätsrisikomessung und -steuerung werden des Weiteren die mathematisch-statistischen Ansätze des Liquidity-at-Risk (LaR) und Liquidity-Value-at-Risk (LVaR) vorgestellt. Kreditinstitute müssen jederzeit und speziell in Krisenzeiten auf Liquiditätsengpässe vorbeireitet sein. Deshalb wird in der vorliegenden Studie abschließend noch das Thema Liquiditätsrisikosteuerung behandelt. Diese ermöglicht Finanzinstituten eine direkte Beeinflussung ihres Risikoprofils und darüber hinaus, die Eingliederung des Liquiditätsrisikos in die Gesamtbanksteuerung.

Christoph Dürrnagel wurde 1983 in Würzburg geboren. Nach der Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Wüstenrot Bausparkasse AG in Ludwigsburg, entschloss sich der Autor, seine fachlichen Qualifikationen im Finanzsektor zu vertiefen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Fachabiturs begann er das Studium zum Diplom Betriebswirt an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, das er im Jahre 2010 erfolgreich absolvierte. Die theoretische Ausbildung in den Schwerpunktfächern Financial Services und Bank-, Finanz- und Investitionswirtschaft wurden durch diverse Praktika, in der Finanzabteilung der Robert Bosch Fahrzeugelektrik AG sowie im Collateral Management der ehemaligen Dresdner Kleinwort AG, jetzt Commerzbank AG, untermauert. Bereits während des Hauptstudiums kristallisierte sich sein Interesse am Thema Liquiditätsrisikomanagement heraus, dem er später auch das vorliegende Buch widmen sollte.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 5, Mathematisch-stochastische Methoden der Liquiditätsrisikomessung: 5.1, Der Liquidity-at-Risk (LaR): In den letzten Jahrzehnten gerieten immer wieder einzelne Finanzinstitute in außergewöhnliche Liquiditätsengpässe. Durch interne Kontrollen und ein professionelles Liquiditätsrisikomesssystem hätte dies meist verhindert werden können. Bedingt durch die jüngsten Ereignisse der Finanzmarkkrise wurde ein reges Interesse der Öffentlichkeit und vor allem der Aufsichtsbehörden hervorgerufen. Dadurch wurde die Notwendigkeit der Entwicklung eines sinnvollen Risikomaßes, das die Grundlage für die Liquiditätsrisikomessung und -steuerung von Finanzinstituten darstellen sollte, verstärkt. Ferner verlangt die Bankaufsichtsbehörde von den Finanzinstituten. 'Es ist laufend zu überprüfen, inwieweit das Institut, auch bei angespanntem Marktumfeld, in der Lage ist, einen auftretenden Liquiditätsbedarf zu decken.'. Diese Anforderungen reichen weit über die Risikoquantifizierung mittels Standardansatz hinaus. In Anlehnung an den bereits in den neunziger Jahren zur Ermittlung des Marktrisikos eingeführten Value-at-Risk (VaR) wurde der LaR entwickelt. Der LaR misst die Liquiditätsanforderung während eines Tages, die mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Ziel dieser Berechnung ist es, die Liquidität zu bestimmen, die notwendig ist, um die tägliche Zahlungsbereitschaft aufrecht zu erhalten. Im Folgenden werden zwei verschiedene Methoden der Ermittlung des LaR vorgestellt, der nonparametrische Ansatz und der semiparametrische Ansatz. In beiden Fällen bezieht sich die Risikogröße für die dispositive Liquidität auf die Summe der autonomen Nettozahlungsmittelabflüsse. Das heißt, die Zahlungen, deren Höhe und Zeitpunkt durch das Liquiditätsrisikomanagement des Instituts nicht beeinflusst werden. Der Saldo autonomer Zahlungen ist definiert als die Differenz aus allen autonomen Ein- und Auszahlungen einer Bank, die innerhalb eines Geschäftstages zahlungswirksam geworden sind. Ursachen autonomer Zahlungen sind in erster Linie die dezentralen Vertriebseinheiten, die Handelseinheiten für Wertpapiere/Devisen/Derivate, der technisch-organisatorischem Bereich der Bank sowie die zentrale Struktursteuerung von Marktpreis- und Adressenausfallrisiken.
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