Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Neuere Geschichte), 100 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass Politik nicht von Mentalität und Alltag der Akteure zu trennen ist, ist die Grundlage dieser prosopographisch ausgerichteten kulturhistorischen Arbeit über das Bamberger Domkapitel am Ausgang der Vormoderne (1780-1804). Beim Domkapitel handelte es sich um ein aristokratisches, mit zahlreichen Mitregierungsrechten ausgestattetes weltklerikales Herrschaftsgremium. Die Arbeit dringt über die Zusammenführung verschiedener kulturhistorischer Erkenntnisse über die Mentalität der Domherren ins politisch-kulturelle Zentrum der deutschen geistlichen Wahlstaaten vor: In die Praxis einer sich im Spannungsfeld von Adel und Kirche manifestierenden Politik. Die Entgegenstellung zu der zeitgenössischen aufklärerischen Bewegung führt zu einer geschärften Akzentuierung eben jener Herrschafts- und Lebensformen.
Über die Einbindung kulturwissenschaftlicher Paradigmen in seine historische Untersuchung gelingt es dem Autor, aus den vorhandenen Quellen ein bisher einmaliges lebendiges, hintergründiges und differenziertes Bild einer spezifischen vormodernen Herrschaftspraxis nachzuzeichnen.
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